Eine Chance für das Hochschulgebiet und für die ETH Zürich

Das Hochschulgebiet Z¨¹rich Zentrum nimmt weiter Gestalt an: An einer gemeinsamen Medienkonferenz haben heute Kanton und Stadt Z¨¹rich zusammen mit dem Universit?tsspital, der Universit?t und der ETH Z¨¹rich ¨¹ber den Stand der Planung informiert, nachdem die kantonsr?tliche Kommission f¨¹r Planung und Bau den Richtplan an den gesamten Kantonsrat ¨¹berwiesen hat. Was bedeutet die Gesamtplanung f¨¹r die ETH Z¨¹rich?

Gemeinsam mit Kanton und Stadt Zürich arbeiten Universitätsspital, Universität und ETH Zürich an der Weiterentwicklung des Hochschulgebiets Zürich Zentrum. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)
Das Hochschulgebiet Z¨¹rich Zentrum ist ein Projekt von Kanton, Stadt, Universit?tsspital, Universit?t und ETH Z¨¹rich. (Bild: ETH Z¨¹rich / Alessandro Della Bella)

Die r?umlichen Anforderungen an Lehre, Forschung und medizinische Versorgung haben sich ver?ndert: entsprechend sind zeitgem?sse Infrastrukturen ein Hauptgrund f¨¹r die gemeinsame Gebietsplanung von Kanton, Stadt, Universit?tsspital, Universit?t und die ETH Z¨¹rich im Hochschulgebiet Z¨¹rich Zentrum. 2016 haben die f¨¹nf Projektpartner genutzt, um Fl?chen und H?hen der Neubauten zu reduzieren, das Verkehrskonzept zu vertiefen und einen Studienauftrag f¨¹r den Stadtraum auszuschreiben, wie sie heute an einer Medienkonferenz darlegten.

In der weiteren Planung wird das Zusammenspiel der Geb?ude mit dem ?ffentlichen Raum gebiets¨¹bergreifend betrachtet und ein Augenmerk auf Gr¨¹n- und Freir?ume, Wegf¨¹hrung sowie auf erh?hte Durchl?ssigkeit und Verkehr gelegt.

Vorg?ngig zur heutigen Medienkonferenz hat die Kommission f¨¹r Planung und Bau des Kantonsrats in dieser Woche die Teilrevision des Kantonalen Richtplans ?Gebietsplanung Hochschulgebiet Z¨¹rich Zentrum? einstimmig gutgeheissen. Im n?chsten Schritt wird der gesamte Kantonsrat die angestrebte Entwicklung im Hochschulgebiet beurteilen und den kantonalen Richtplan festsetzen. Der Richtplan legt die langfristigen Grundz¨¹ge der r?umlichen Entwicklung fest.

Durchl?ssiges Hochschul- und Spitalquartier

?Ein vielf?ltiges und durchl?ssiges Hochschul- und Spitalquartier st?rkt Z¨¹richs Identit?t als Universit?tsstadt. Es umfasst moderne und historische Geb?ude, Begegnungszonen, Freir?ume und funktionierende Verkehrsl?sungen?, sagt Ulrich Weidmann, der als Vizepr?sident Personal und Ressourcen f¨¹r das Immobilienmanagement der ETH Z¨¹rich zust?ndig ist.

Die beantragten Richtplan?nderungen geben der ETH Z¨¹rich eine langfristige Entwicklungsperspektive f¨¹r das Zentrum. Namentlich bieten sie die Chance, die einmalige N?he des Universit?tsspitals, der Universit?t und der ETH Z¨¹rich zu nutzen, um die Medizin an den Schnittstellen von Natur-, Ingenieur- und Medizinwissenschaften weiterzuentwickeln.

?Wir wollen unsere bestehenden Standorte nach innen verdichten, um die direkte Begegnung von Studierenden und Forschenden fach- und institutions¨¹bergreifend zu erm?glichen und die Infrastrukturen gemeinsam zu nutzen?, sagt Ulrich Weidmann, ?damit f?rdern wir den Austausch zwischen den Disziplinen sowie Kreativit?t und Innovation.?

Entwicklung auf zwei Standorten

Ihre Gesamtentwicklung in der Region Z¨¹rich fokussiert die ETH auf zwei Standorte: Den Hauptteil der Neubauten plant sie auf dem H?nggerberg. Im Hochschulgebiet konzentriert sie ihre Neubaupl?ne in den n?chsten Jahren auf das Schmelzbergareal bei der Sternwartstrasse.

Auf diesem Areal soll im n?chsten Jahrzehnt ein Neubau f¨¹r die medizinbezogene Lehre, Forschung und Zusammenarbeit entstehen. Dazu wird ein kantonaler Gestaltungsplan erarbeitet. Dieses Vorgehen entspricht demjenigen auf den Arealen des Universit?tsspitals sowie der Universit?t Z¨¹rich und dient der areal-¨¹bergreifenden Gesamtplanung. Kantonale Gestaltungspl?ne enthalten die planungsrechtlichen Vorgaben f¨¹r die Grundeigent¨¹mer (u.a. H?hen, Nutzung, Erschliessung).

In anderen Teilen des Hochschulgebiets hat die ETH Z¨¹rich derzeit keine konkreten Neubaupl?ne. Das gilt auch f¨¹r den Quartierteil von Oberstrass, der im Richtplan dem Hochschulgebiet zugeordnet ist: Die ETH Z¨¹rich hat keine Pl?ne f¨¹r neue Bauten an der Sonnegg- und Clausiusstrasse ¨C weder aktuell noch in absehbarer Zeit. Aus der Sicht der Hochschule stellt dieses Gebiet eine sehr langfristige Entwicklungsm?glichkeit f¨¹r die Ó¢»ÊÓéÀÖ dar, die dort ihren Standort haben (Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Erdwissenschaften,  Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften).

Mit ihren Planungs- und Bauprojekten orientiert sich die ETH Z¨¹rich in erster Linie am Bedarf aus Lehre, Forschung und Wissenstransfer. ?Zugleich sind wir uns bewusst, dass wir im Zentrum historische Stadt- und Quartierstrukturen haben?, sagt Ulrich Weidmann, ?zu einer nachhaltigen Planung geh?ren deshalb flexible Bauten, die sich gut an neue wissenschaftliche Trends anpassen lassen, und ?ffentlicher Raum mit Aufenthaltsqualit?t f¨¹r Hochschulangeh?rige und die Bev?lkerung.?

Verkehrsentlastung und Wohnraumr¨¹ckf¨¹hrung

Ebenso kauft die ETH Z¨¹rich in den Quartieren keine Immobilien oder Wohnungen proaktiv auf. Vielmehr gibt sie, wie in einem Vertrag mit der Stadt Z¨¹rich vereinbart, den von ihr genutzten Wohnraum zur¨¹ck. Die R¨¹ckf¨¹hrung von rund 7600 m2 Wohnraum soll bis 2025 abgeschlossen sein. Bisher hat die ETH Z¨¹rich rund 2000 m2 Geschossfl?che in bundeseigenen Liegenschaften und rund 8000 m2 Geschossfl?che in Mietliegenschaften zur¨¹ckgegeben. In bundeseigenen Liegenschaften verbleiben bis 2025 noch rund 2700 m2 Geschossfl?che zur¨¹ckzuf¨¹hren. ?Die ETH Z¨¹rich gibt Wohnraum frei, weil wir damit zum Quartierleben beitragen k?nnen, und weil Wohnungen f¨¹r den Hochschulbetrieb ung¨¹nstig sind.?

Als Beitrag zum Hochschulquartier versteht die ETH Z¨¹rich auch ihr Engagement f¨¹r eine nachhaltige Mobilit?t: Das betrifft zum einen ihre Beteiligung an der gebiets¨¹bergreifenden Verkehrsplanung, die auf ?ffentlichen Verkehr sowie Velo- und Fussg?ngerverkehr setzt. Zum anderen ergreift sie selber Massnahmen. Zum Beispiel wird aktuell eine Fahrplanverdichtung des ETH Links, des Pendelbusses, der H?nggerberg und Zentrum verbindet, getestet und ein umfassendes Mobilit?tsmanagement aufgegleist.

Ausserdem kann die ETH in Zukunft mit betrieblichen Massnahmen wie gestaffelten Vorlesungszeiten und Videokonferenzen zur Verkehrsentlastung beitragen. Bereits heute kommen 97 Prozent der ETH-Angeh?rigen mit ?ffentlichem Verkehr, Velos oder zu Fuss ins Hochschulgebiet.

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